Was genau sagt der BMI aus?
Vor etwa sechs Millionen Jahren begann die Entwicklung des Menschen. Um Nahrung zu beschaffen, musste er sich viel bewegen, weshalb sein Organismus naturgemäß auf Langstreckenlauf ausgelegt ist. Unser heutiges Leben steht mittlerweile im krassen Gegensatz dazu: Die Besorgung von Lebensmitteln erfordert sehr wenig Bewegung. Gleiches gilt für viele Arbeitsbereiche. Hinzu kommt, dass wir auch in der Freizeit oft sitzen, sei es vor dem Fernseher oder am Computer. Das Resultat: Zahlreiche Menschen werden immer dicker. In Deutschland sind 50 Prozent der Bürger übergewichtig, die Hälfte davon ist sogar fettleibig (adipös).
Schnelle Berechnung online mit BMI-Rechner
Seit Jahrzehnten wird der Body-Mass-Index, kurz BMI genannt, zur Klassifizierung des Körpergewichts eines Menschen genutzt. D.h. einfach ausgedrückt: Er gibt Antwort auf die Frage „Bin ich zu dick, zu dünn oder „normal?“ Es handelt sich um eine simple Berechnung, die das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße setzt. Online wird uns die Ermittlung des BMI leicht gemacht. Auf der Website von kalorienbedarf.de steht ein kostenloser BMI-Rechner bereit. Nach Eingabe von Körpergröße, Gewicht, Geschlecht sowie Alter ermittelt er in Sekundenschnelle den Body-Mass-Index und in welchem Bereich sich dieser befindet. Zudem erhalten User zum Vergleich den optimalen BMI unter Berücksichtigung der persönlichen Angaben und die Durchschnittswerte anderer Menschen mit gleichen Voraussetzungen.
BMI-Klassifizierungen
Häufig kritisiert wurden klassische BMI-Rechner aufgrund der fehlenden Berücksichtigung von Geschlecht und Alter. Die stetige Weiterentwicklung beseitigte jedoch diese Mängel. Heute gibt es verschiedene Modelle, darunter auch für Menschen mit Amputation oder für Kinder. Grundsätzlich begründet sich die Basis zur Auswertung des Body-Mass-Indexes auf der vorgegebenen Klassifizierung der WHO. Gemäß der Organisation gibt es folgende Stufeneinteilung des errechneten BMI:
- <16,0 – starkes Untergewicht
- 16,0 bis <17 – mäßiges Untergewicht
- 17,0 bis <18,5 – leichtes Untergewicht
- 18,5 bis <25 – Normalgewicht
- 25,0 bis <30 – Übergewicht
- 30,0 bis <35,0 – Adipositas (häufig auch als Fettleibigkeit bezeichnet) Grad I
- 35,0 bis <40,0 – Adipositas Grad II
- > 40,0 – Adipositas Grad III
BMI – sinnvoll zur Ermittlung einer groben Einschätzung der körperlichen Verfassung
Der Body-Mass-Index stellt nur einen groben Anhaltspunkt dar. Bei der Berechnung werden einige bedeutende Parameter ausgeblendet, die die Aussagekraft mindern. Beispielsweise spielt die Muskelmasse des Menschen eine Rolle. Sie ist schwerer als Fett, ein durchtrainierter Körper wiegt dementsprechend mehr. In der Regel wird ein BMI-Rechner auch nicht zur exakten Einordnung genutzt, sondern vielmehr handelt es sich um eine grobe Klassifizierung. Der Index gibt ausschließlich einen ungefähren Eindruck über die körperliche Verfassung.
Herangezogen wird der BMI immer dann, wenn es sich um das Thema Unter-, Über- oder Normalgewicht dreht. Er kann Menschen einen ersten Anhaltspunkt bieten und dazu führen, dass diese bei einem Fachmann Unterstützung suchen. Auch Ärzte arbeiten mit dem Body-Mass-Index. Dieser gibt ihnen einen groben Eindruck von der körperlichen Verfassung des Patienten. Ein kompetenter Mediziner wird sich nicht allein darauf verlassen und weiß, dass er beispielsweise ein Blutbild nicht ersetzen kann. Darüber hinaus kommt die Berechnung des BMI auch in der Ernährungsberatung zum Einsatz.
Beispiel für die eingeschränkte Aussagekraft des BMI
Stellen wir uns zwei Männer mit einer Körpergröße von 1,80 Meter und einem Gewicht von 100 Kilogramm vor. Person A besitzt einen Körperfettanteil von 10 Prozent (= 10 Kilogramm), bei Person B liegt er auf 35 Prozent (= 35 Kilogramm). Sie verfügen über das gleiche Gesamtgewicht, weshalb beide einen BMI-Wert von 30 aufweisen. Damit wird den Männern jeweils Fettleibigkeit Grad I zugeschrieben. Dass ganz sicher keine Adipositas mit nur 10 Kilogramm Übergewicht vorliegt, versteht sich von selbst. Vorstehendes verdeutlicht die Grenzen des Body-Mass-Indexes. Ausnahmslos ist die Betrachtung des Gesamtkontextes wichtig, wozu unter anderem die Einschätzung des Muskulaturanteils erforderlich ist.
Frauen bauen naturgemäß weniger Muskulatur auf als Männer. Deshalb sind bei ihnen die Ergebnisse nicht so stark verfälscht. Bei den Herren können diese jedoch enorm sein, wodurch die Aussagekraft des BMI deutlich abnimmt. Deshalb sollte er mit Bedacht und Objektivität behandelt werden. Wer über einen völlig untrainierten Körper verfügt, der Muskelmasse nahezu ausschließt, kann sich am ehesten seinen Body-Mass-Index zu Herzen nehmen.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)
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