Inkontinenz – die Krankheit und Hilfen
Inkontinenz ist eigentlich keine Krankheit, eher eine Alterserscheinung. Viele Menschen sind sehr beschämt über den Umstand einer Blasenschwäche oder Harninkontinenz. Es ist noch immer ein großes Tabu unserer Gesellschaft, obwohl fast jeder vierte Mensch im Alter davon betroffen ist. Dies sagt zumindest das Bundesamt für Statistik – BFS 2012.
Eine Inkontinenz-Beratung kann helfen, sich mit den Hilfen, den Möglichkeiten und den psychischen Problemen, die damit verbunden sind, auseinanderzusetzen. Zuerst das Wichtigste: Es gibt Hilfe in jeder Hinsicht.
Welche Formen von Inkontinenz gibt es?
Es werden mehrere Hauptformen unterschieden:
- Konsequenzen einer Reizblase oder Harninkontinenz in fortschreitendem Alter
- Belastungs-Inkontinenz
- Überlauf-Inkontinenz, diese wird oft durch eine Prostatavergrösserung ausgelöst
Überlaufinkontinenz:
Die Überlauf-Inkontinenz ist ein männliches Problem, denn die Blase wird hier häufig durch eine Behinderung beim Abfließen gestaut und überfüllt. Die meisten Männer sind im Alter mit einer Prostatavergrößerung konfrontiert und mehr oder weniger von diesem Problem betroffen. Es kommt dabei zu gelegentlichem Abfluss von Harn. In diesem Fall helfen sogenannte Inkontinenzprodukte für Männer.
Belastungs-Inkontinenz:
Bei dieser Art der Inkontinenz kommt es zu einem ungewolltem Urinabgang durch eine unkontrollierte Druckerhöhung im Unterbauch: Verursacht kann dies werden durch schweres Heben, durch Lachen und Husten. Dabei werden die Schliessmuskel von der Harnröhre überfordert und Urin kann ausrinnen.
Dranginkontinenz:
Diese Inkontingenz, auch Reizblase oder nervöse Blase genannt entsteht, wenn der Blasenmuskel übererregt und nicht kontrollierbar ist. Dabei entsteht ein erhöhter Druck und der Urin kann nicht mehr zurückgehalten werden. Bei einer Frauen-Blasenschwäche spricht man von dieser Art der Inkontinenz.
Wie kann geholfen werden?
Nach einer genauen Untersuchung mittels Gespräch und/oder aber auch körperlich, kann individuell eruiert werden, was für die einzelene Person geeignet ist. Es gibt eine Menge an unterschiedlichem Inkontinenzmaterial. Damen- und Herreneinlagen, Inkontinenz- Windelhosen, Inkontinenzslips, Inkontinenzeinlagen, Bettschutzunterlagen und Pflegeprodukte wie eine Schutzcreme mit Zinkoxid. Eine gute Inkontinenzhose ist dabei atmungsaktiv und hat ein angenehmes Tragegefühl. Sie hat einen elastischen Bund und einen Nässeindikator.
Aber nicht für jeden sind geschlossene Systeme notwendig. Handelt es sich nur um eine leichte, bis mittelschwere Inkontinenz sind oft die psychischen Beeiträchtigungen schwerer als die tatsächlich physischen. Denn sämtliche Gedanken können darum kreisen, dass Mann/Frau sich konzentriert, den Urin zu halten. Damit ist diese Person im Alltag in seiner Konzentration sehr beeinträchtigt und eine Vorlage schützt nicht nur physisch, sondern gibt auch psychische Stabilität und Sicherheit. Dies wiederum kann sich auf die Inkontinenz selbst auswirken, die weniger wird.
Beckenbodentraining
Mit einfache Übungen kann der Beckenboden trainiert werden und damit der Inkontinenz entgegengewirkt werden. Gerade in jüngeren Jahren, bei Schwangerschaften und nach der Geburt, ist dies eine sehr effektive Methode, um sich fit zu halten und vorzubeugen. Belastungsinkontinenz hat meist die Ursache in einer schwachen Beckenbodenmuskulatur: Hierbei drückt die Bauchdecke bei Niesen, Lachen, Heben oder Husten nach unten und Urin geht ab. Diese Art der Inkontinenz kann man fast gänzlich durch Beckenbodentraining beheben!
Die Beckenbodenmuskeln sieht man nicht, kann sie aber willkürlich bewegen und spürt sie. Man kann die Muskeln anspannen und wieder lockern. Jeder Beckenboden sollte deshalb gezielt trainiert werden.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)
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